Zitatsammlung

- “Länger als ein halbes Jahrhundert bemühten sich Deutsche, Juden wie Nichtjuden, die Wunden der Vergangenheit zu heilen, Verständnis zu schaffen und Versöhnung auf den Weg zu bringen. Dieser wichtigen und diffizilen Arbeit droht nun unwiderbringlich Schaden. Der Bundestag hat die Errichtung eines Mahnmals für die ermordeten Juden beschlossen, stimmt. Ausschlaggebend waren jedoch weniger versöhnliche Motive als vielmehr das Bedürfnis, im Ausland, vor allem in den vereinigten Staaten und Israel, nicht in den Verdacht des Antisemitismus zu geraten. / Das Mahnmal ist überflüssig und gefährlich wie ein Kropf. Auf Dauer droht es, Deutschen und Juden die Luft zum Miteinanderleben zu rauben. Der gegenwärtige Baustopp, ein Akt der Hysterie mehr als des guten Willens, sollte als Menetekel verstanden werden. Lasst ab von der Fertigstellung des Mahnmals! (...) / Dieses Wissen [um mehr als 1800 Jahre deutsch-jüdischer Geschichte, Kultur, Wirtschaft etc.] darf nicht unter Tausenden von Todesstelen begraben werden. Geschichte wird in der Demokratie vom ganzen Volk geschrieben. Wir brauchen keine Diktatur. Nicht die des schlechten Geschmacks und schon gar nicht jene einer political correctness von Gnaden Lea Roshs und ihrer eilfertigen Unterstützer” (Rafael Seligmann, zit. nach: Badische Zeitung vom 3.11.03).

- "Das Mahnmal wird von den meisten Juden nicht gebraucht." (Ignaz Bubis/Allgem. Jüdische Wochenzeitung, 8.7.99)

- "Falsch ist die Ansicht, die Juden wollten das geplante Holocaust-Mahnmal in Berlin "in dieser Größe und mit diesem finanziellen Aufwand".... "unser Mahnmal ist Yad Vashem in Jerusalem". (Paul Spiegel / AP-Berliner Morgenpost 2.3.2000)

- "Ließen wir den von Eisenman vorgelegten Entwurf fallen, ... so kriegten wir nur einmal Prügel in der Weltpresse. Verwirklichen wir ihn, ... so schaffen wir Antisemiten ... und beziehen Prügel in der Weltpresse jedes Jahr und lebenslang, und das bis ins siebte Glied" (Rudolf Augstein / SPIEGEL 49/98)

- Es sei zu befürchten, "daß auf dem Gelände ein sozialer Brennpunkt entstehen könnte". Weil "Beschmierungen, Verstecke für Penner und Fixer" sowie "neonazistische Frechheiten" drohten, sei eine polizeiliche Bewachung des Geländes unausweichlich. Damit liefere sich Deutschland "internationaler Aufmerksamkeit und Kritik" aus. (Helmut Schmidt / FAZ 9.12.98).

„Die Sache ist noch nicht entscheidungsreif“, meinte Kurt Biedenkopf (Sachsens CDU-Ministerpräsident) im Vorfeld der Entscheidung des Bundestages und forderte eine neue Diskussion, die „ruhig fünf Jahre dauern“ könne und an der sich auch die Bundesländer beteiligen müßten. „Wir können doch in einer zentralen geistig-kulturellen Auseinandersetzung nicht so tun, als seien wir ein Zentralstaat“ (Kurt Biedenkopf gegenüber Die Welt, 1999)

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